Geschichte von 1374 bis 1989
1374 | Erste urkundliche Erwähnung des Dorfes “Luthe” im Zinsregister des Klosters Sankt Marienstern in Panschwitz-Kukau. Der Name geht auf das sorbische “Luty”, Ort am Lindenbastplatz zurück. |
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um 1550 | Aus eiszeitlichen Findlingen entsteht eine kleine Dorfkirche, die zu den ältesten der Region zählt. |
1474 | Der Amtshauptmann von Senftenberg löst das Dorf aus der Verpfändung von den Herren Köckritz ein. |
um 1555 | Neben dem Kirchengebäude wird ein Glockenturm aus Holz gebaut. Die kleinere der zwei Glocken, die Laurentiusglocke, trägt die Jahreszahl 1512. |
1652 | Die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Kirche wird schrittweise aufgebaut. |
1738 | Die Führung eines Gemeindesiegels (ovale Form mit Bild einer Laute) wird erstmals nachgewiesen. |
1769 | Ein Großbrand vernichtet fast das ganze Dorf. Weitere Brandkatastrophen:1847, 1848, 1861. |
1815 | Da das Königreich Sachsen auf dem Wiener Kongress seine nördlichen Gebiete verliert, bekommt auch das Dorf Lauta neue Landesherren. |
1834 | Am Pfarrhaus entsteht ein massives Schulgebäude. |
1879 | Unweit des Dorfes wird eine Quarzsandgrube erschlossen. Das Material wird in einer Hosenaer Glashütte verarbeitet. |
1911 | Die Freiwillige Feuerwehr Lauta wird gegründet. |
1917 | Die Vereinigten Aluminiumwerke A.G. (VAW) beginnt mit dem Aufbau des Aluminium- und Kraftwerkes. Gleichzeitig entsteht eine riesige Barackensiedlung aus Holz und zum Teil aus Stein. Von Letzteren stehen einige heute noch, zum Beispiel das Arbeiterkasino (heute: Jugendhaus) und das Krankenhaus (heute: DRK-Ortsverein). Die Wohnsiedlung bekommt den Namen “Lautawerk”. |
1918 | Nördlich des Werksgeländes entstehen massive Häuser als Werkswohnungen für Arbeiter und Angestellte sowie Villen für Direktoren und Hauptingenieure. Der erste Strom und das erste Aluminium werden erzeugt. U.a. öffnen die Gaststätte “Quellendiele” mit Kino, ein Einkaufszentrum am Markt, eine Apotheke sowie ein Postamt (Nähe Hauptpförtner Nord). Eine Volksschule am Markt sowie eine Privatschule werden eingerichtet. |
1919 | Das neue Gemeindesiegel zeigt eine Korngarbe mit gekreuzter Sense und Rechen. An der heutigen Mittelstraße wird eine Kalksandsteinfabrik in Betrieb genommen. Mit 35 Kindern und einem Lehrer wird die Volksschule eröffnet. |
1920 | Auf der Dorfstraße und am Anger leuchten die ersten elektrischen Straßenlampen. |
1921 | Zinsgünstige Darlehen der VAW, eine Hypothek vom Staat und ein geringer Genossenschaftsanteil ermöglichen es, dass unter der Leitung der “Eigenheim-Genossenschaft Lautawerk mbH” erste Siedlungshäuser erbaut werden können. In der heutigen Fr.-Engels-Straße erbauen die VAW vier größere Ledigenheime. |
1922 | Die Gaststätte”Waldklause” mit Kino öffnet. Notgeldscheine als betriebsinternes Zahlungsmittel, gedruckt auf Aluminiumfolie, kommen in Umlauf. |
1923 | Zwischen Dorf Lauta und Lautawerk entsteht das Gemeindeamt (heute:”Alte Gemeinde”). Der Naturpark im Ortsteil Nord wird angelegt. In der Senftenberger Straße öffnet die Gaststätte “Cafe Schöne”. |
1924 | In Lauta Nord werden die katholische und evangelische Kirche gebaut (Die Einweihung der katholischen Kirche erfolgte im Jahr 1926). |
1926 | In Richtung Schwarzkollm entsteht das schönste Stadion der Niederlausitz, mit Schwimm- und Planschbecken, Sportplatz und einem Gasthaus. |
1927 | Die Eigenheimgenossenschaft erbaut das Konsumgebäude in der Siedlung Süd (heute: Kleiststraße). |
1928 | Ein Kindergarten für evangelische und katholische Kinder sowie für Kinder ohne konfessionelle Bindungen wird am Lessingplatz eröffnet. |
1929 | Im Ortsteil Nord wird ein Ledigenwohnheim für Angestellte übergeben. Es dient seit 1948 als Alten- und Pflegeheim. |
1934 | Die Gemeinde Lauta erhält offiziell die Genehmigung die Laurentiusglocke im Gemeindewappen zu führen. |
1935 | Im Dorf Lauta wird ein neues Schulgebäude mit zwei Lehrerwohnungen eingeweiht (heute: Wohnhaus). |
1938 | In der heutigen Karl-Liebknecht-Straße werden fünf Altersheime gebaut. Mit der Eröffnung der Regina-Lichtspiele stellt die Waldklause die Kinovorführungen ein. |
1939-1945 | In der Berliner und Passauer Straße werden größere Wohngebäude gebaut, die Musikersiedlung und der gesamte Siedlungskomplex südlich der Bahnlinie entstehen. |
1940 | Ein Musterkindergarten (heute: Kita West) und ein Sozialgebäude (heute: u. a. Caritas-Seniorenklub) werden ihrer Bestimmung übergeben. |
1942 | Die heutige Mittelschule wird feierlich eröffnet. |
1943 | Das Pendeln zur Bahnstation Schwarzkollm - Lautawerk entfällt, da die Gemeinde Lautawerk an der Bahnlinie Kohlfurt (heute: Wegliniec) -Falkenberg einen eigenen Haltepunkt erhält. |
1944 | Im September erfolgt der erste Luftangriff auf das Lautawerk. Besonders stark beschädigt werden auch Wohnhäuser in der Schillerstraße, das Ledigenheim Süd und das Krankenhaus. |
1945 | Bei weiteren Luftangriffen werden Werksanlagen und die Wohnsiedlungen Nord und Süd getroffen. Am 20. April 1945 ziehen sowjetische Truppen ohne Kampfhandlungen in den Ort ein. Ab Ende Mai beginnt in Lauta wieder der Schulunterricht. |
1946 | Die Demontage der Anlagen des Lautawerkes gemäß Potsdamer Abkommen wird Mitte des Jahres abgeschlossen. Im Kraftwerk beginnt der Wiederaufbau der Betriebsanlagen. |
1947 | Das ehemalige Hauptgebäude der Altersheime in der K.-Liebknecht-Straße wird Rathaus. In der Weststraße wird eine Villa als Behelfskrankenhaus eingerichtet. Für die zerstörte Post öffnet in der Mittelstraße eine neu eingerichtete Filiale (heute: Gaststätte “Zum Highlander”). |
1948 | Bedingt durch die Nachkriegssituation feiert Lautawerk mit 2-jähriger Verspätung die Dorfgründung vor 500 Jahren, da man damals noch von 1446 als Gründerzeit ausging. |
1950 | Auf Beschluss der Landesregierung Brandenburg wird der Landkreis Calau in Landkreis Senftenberg umbenannt. |
1951 | Die Tonerdefabrik produziert das erste Tonerdehydrat. Ein neu erbautes Wasserwerk übernimmt die Versorgung für Produktionsanlagen und Wohngebiete von Lautawerk. |
1952 | Durch die Gebietsreform gehören Lautawerk und Lauta-Dorf nicht mehr zum Kreis Senftenberg, sondern zum Kreis Hoyerswerda, Bezirk Cottbus. |
1955 | Der Schlüssel für das neu erbaute Postgebäude in der Mittelstraße wird übergeben. Die Neuapostolische Gemeinde weiht die Kirche in der J.-S.-Bach-Straße ein. |
1957-1963 | Die AWG baut in Lauta-Süd Wohnblöcke, vorrangig für Genossenschaftsmitglieder des Chemiewerkes und des BKW Laubusch. |
1961 | In der J.-S.-Bach- und Einsteinstraße entstehen sieben kommunale Wohnblöcke. |
1962 | Eine Niederlassung des Lausitzer Kabelwerkes öffnet in den Steinbaracken des ehemaligen Strickwarenbetriebes. |
1964 | In den Ofenhallen I und II wird die Aluminiumproduktion aufgenommen. Für das Hüttenpersonal entstehen in der J.-Schehr-Straße drei Wohnblöcke (Bereitschaftssiedlung). |
1965 | Am 1.Februar erhält Lauta das Stadtrecht. Ortsbezeichnung: Lauta |
1978 | Die heutige “Hans Coppi” Grundschule wird als einzügige Polytechnische Oberschule für Schüler aus Lauta-Süd (südlich der Bahnlinie) und Leippe-Torno eingeweiht. |
1983 | In der Einsteinstraße beginnt der Bau eines neuen Wohnkomplexes mit 368 Wohnungen. |
1986 | Eine neue Kindereinrichtung als Kombination von Krippe und Kindergarten wird in der J.-S.-Bach-Straße übergeben (heute: AWO Kindertagesstätte “Firlefanz”): |
1989 | Im November versammeln sich auch in Lauta über tausend Menschen und fordern u. a. freie Wahlen, Wehrersatzdienst und Zulassung der Bürgerbewegung “Neues Forum”. Sie folgen dem Aufruf der evangelischen und katholischen Kirche: “Christen laden ein zum Dialog”. |